Landesjugendmeisterschaft M-V

Die Landesjugendmeisterschaft des Seglerverbandes Mecklenburg-Vorpommern wurde nunmehr zum vierten Mal in Schwerin ausgetragen. Die Veranstalter aller Schweriner Segelvereine begrüßten am 27. – 28. August 2022 die Segeljugend in Schwerin. Die Meisterschaft wurde auf zwei Kursen für die Bootsklassen 420er, Pirat, 29er, ILCA 6 und ILCA 4, Optimist A und Optimist B und Cadet ausgesegelt.

Die Landesjugendmeisterschaft des Seglerverbandes Mecklenburg-Vorpommern unterstützten die Ostsee-Sparkasse, die PROVINZIAL, die Stiftung der Sparkasse Mecklenburg-Schwerin und der Landessportbund.

Presse-Echo - SVZ vom 29.08.2022

350 Jung-Piraten auf dem Schweriner See

Segelvereine Schwerins richten Landes-Jugendmeisterschaft in sieben Bootsklassen aus

von Fabrice Hermann

SCHWERIN Bereits 30 Minuten bevor losgesegelt werden soll, wird das Treiben auf dem Gelände des organisierenden Schweriner Yacht-Clubs (SYC) und Schweriner Segler-Vereins (SSV) geschäftig. Im Kinderstimmen-Wirrwarr hört man einen kleinen Jungen sagen, dass er sich wie ein Pirat vorkommt. Kein Wunder, sind doch für die Landes-Jugendmeisterschaft knapp 350 Jungsegler gemeldet. Auf 230 Booten in den Klassen 420er, 29er, Pirat, Ilca 4 und Ilca 6 sowie Opti A und Opti B wollen sie ihr Können unter Beweis stellen.
So auch die neunjährigen Freundinnen Marlene und Madita. Für sie ist es bereits ihr 14. Wettkampf, doch Langeweile stellt sich bei ihnen auf keinen Fall ein. Stolz erklären sie, was sie alles in ihren Optimisten liegen haben.
„Dieses Holzbrett, das Schwert, hilft uns, gerade zu fahren. Das Ruder ist nicht zum Rudern, sondern zum Steuern. Der Schwamm da ist, damit wir Pfützen im Boot sofort aufwischen können. Und das ist unsere Fresstonne, darin ist unser Essen versteckt.“
Für die Schweriner Segelvereine ist die Landes-Jugendmeisterschaft eine Gelegenheit, ihre Jugend zu präsentieren. „Sozusagen eine Leistungsschau unserer Jugendarbeit und der Leistung dieser Jugendlichen“, erklärt der SSV-Vorsitzende Stephan Sollberg. „Die Jugendlichen kommen auch immer gereifter und körperlich leistungsfähiger von solchen Turnieren zurück.“
Die Meisterschaft ist auch ein guter Weg, sich die unterschiedlichen Jugend-Bootsklassen anzuschauen. Das Optimist-Ausbildungsboot beschreibt Sollberg als ein gutmütiges, das kleine Lenkfehler verzeiht. „Zudem ist es zwar kenterbar, aber dank Auftriebskörper nicht sinkbar.“
Die ILCA-Klasse, ehemals Laser, ist schnittiger als ein Optimist. Daher kann damit bereits ein gutes Tempo erreicht werden, auch im Vergleich zu den größeren Segelbooten.
Auch einige Zweierboote kommen bei der Meisterschaft zum Einsatz. „Die 420er-Klasse ist das kleinste Zweierboot. In die Pirat-Jolle passt immerhin noch ein Schlafsack und etwas Ausflugsverpflegung mit rein“, erklärt Stephan Sollberg.
Dass so ein Event ein hohes Maß an Organisation erfordert, erklärt SYC-Mitglied Ekkehard Schulz. „Die Vorbereitung hat mehrere Wochen Organisationsarbeit von rund 50 ehrenamtlichen Helfern aus allen Schweriner Vereinen in Anspruch genommen.“
Selbst für Unterbringung und Verpflegung sind die Vereine SYC, SSV, Segelverein Schwanenhalbinsel, Sportverein Staatstheater Schwerin und der Segelclub Schloßbucht Schwerin zuständig. „Bei so einem Event für Kinder und Jugendliche ist auch oft ein ganzer Tross von Eltern und Großeltern dabei. Das erfordert eben ein hohes Maß an Organisation“, erklärt SSV-Vereinschef Sollberg.
Doch die Arbeit ist es auf jeden Fall wert, sind sich die Vereine einig. Es sei wichtig, dass die Jugendlichen die Seglerwerte Naturschutz und Naturnähe hochhalten. Dazu dienen auch solche Großveranstaltungen.